Fragen zur Unternehmensfinanzierung?

Wir haben die Antworten zusammengestellt, die Finanzanalysten wirklich brauchen – ohne das übliche Marketinggeschwätz, nur klare Informationen aus der Praxis.

Warum diese FAQ anders ist

Die meisten FAQ-Seiten sind langweilig. Sie wiederholen das, was sowieso schon auf der Website steht. Wir gehen einen anderen Weg.

Hier finden Sie die Fragen, die uns Analysten tatsächlich stellen – in Telefonaten, nach Webinaren oder in direkten Gesprächen. Die echten Zweifel, die konkreten Unsicherheiten bei der Arbeit mit Finanzdaten.

Und weil wir seit 2018 mit Hunderten von Corporate-Finance-Teams arbeiten, kennen wir diese Fragen ziemlich gut. Die Antworten kommen direkt aus unserer Erfahrung, nicht aus einem Marketinghandbuch.

Finanzanalyst bei der Arbeit mit Unternehmensdaten

Die häufigsten Fragen unserer Kunden

Direkt aus dem Alltag – mit Antworten, die Sie sofort verwenden können.

Wie lange dauert eine fundierte Bewertungsanalyse wirklich?

Kommt darauf an, was Sie unter "fundiert" verstehen. Eine DCF-Grundanalyse mit Standardannahmen? Drei bis vier Stunden, wenn Sie die Daten haben. Eine Multiples-Analyse für schnelle Einschätzungen geht in einer Stunde. Aber eine richtig tiefgehende Bewertung mit Sensitivitätsanalysen, Szenariomodellen und Peer-Vergleichen? Da sollten Sie eher zwei Tage einplanen. Die Realität: Viele Analysten unterschätzen den Zeitbedarf für Datenbereinigung und Plausibilitätsprüfung massiv.

Welche Fehler machen Analysten bei der Working-Capital-Analyse am häufigsten?

Der Klassiker: Sie verwenden historische Durchschnitte, ohne saisonale Schwankungen zu berücksichtigen. Ein Einzelhandelsunternehmen im Q4 hat natürlich andere Working-Capital-Anforderungen als im Q2. Zweiter häufiger Fehler: Die Normalisierung wird vergessen. Wenn ein Unternehmen einmalig Lieferanten länger hat warten lassen, verzerrt das die Kennzahlen. Und dann gibt es noch die Sache mit den Währungseffekten bei internationalen Konzernen – die übersehen erstaunlich viele.

Sind historische Vergleichsdaten aus 2019 nach der Pandemie noch aussagekräftig?

Gute Frage. Für manche Branchen definitiv nicht – Tourismus, Luftfahrt, Eventmanagement haben eine komplett neue Baseline. Aber für andere Sektoren wie Versorgungsunternehmen oder Basiskonsumgüter? Da sind die 2019er-Daten durchaus noch relevant. Das Problem ist weniger das Jahr selbst, sondern dass viele Analysten vergessen, strukturelle Veränderungen herauszufiltern. Remote-Work hat zum Beispiel die Kostenstruktur vieler Dienstleister nachhaltig verändert, und das sollten Sie in Ihren Modellen berücksichtigen.

Wie gehe ich mit negativen EBITDA-Zahlen in Wachstumsunternehmen um?

Das ist tatsächlich knifflig. Klassische Multiples funktionieren hier nicht, und DCF wird hochspekulativ. Viele greifen dann zu Revenue-Multiples, was okay ist, solange Sie die Branche gut kennen. Eine Alternative: Stage-basierte Bewertung, bei der Sie verschiedene Entwicklungsphasen mit unterschiedlichen Annahmen modellieren. Wichtig ist, dass Sie transparent kommunizieren, wie unsicher Ihre Einschätzung ist. Investoren hassen es, wenn Analysten bei Wachstumsunternehmen so tun, als hätten sie eine kristallklare Sicht auf die Zukunft.

Welche KPIs schauen sich erfahrene Analysten zuerst an?

Cash Conversion Cycle. Wenn ein Unternehmen behauptet, profitabel zu sein, aber ewig braucht, um Umsatz in Liquidität umzuwandeln, läuft etwas schief. Dann Return on Invested Capital – zeigt, ob Management tatsächlich Werte schafft oder nur Umsatz kauft. Und bei Verschuldung: Interest Coverage Ratio, nicht nur die absolute Schuldenhöhe. Ein Unternehmen kann hohe Schulden haben und trotzdem solide sein, wenn der Cashflow stimmt. Die Debt-to-EBITDA-Zahl ohne Kontext ist fast wertlos.

Wie oft sollte ich meine Finanzmodelle aktualisieren?

Bei volatilen Märkten oder vor wichtigen Entscheidungen: vierteljährlich. Bei stabilen Unternehmen in ruhigen Branchen reicht halbjährlich meistens. Aber das ist weniger eine Frage der Zeit als der Ereignisse. Wenn es M&A-Aktivitäten gibt, regulatorische Änderungen oder signifikante Marktverschiebungen, sollten Sie sofort ran. Das Problem vieler Teams: Sie aktualisieren nach starrem Zeitplan, statt ereignisbasiert zu arbeiten. Flexibilität ist hier wichtiger als Routine.

Wer beantwortet Ihre Fragen?

Unser Team kennt Corporate Finance nicht nur aus Lehrbüchern – sondern aus hunderten realen Projekten mit mittelständischen Unternehmen und Konzernen.

Finanzexperte Ruben Steinhoff

Ruben Steinhoff

Senior Financial Analyst

15 Jahre Bewertungserfahrung, spezialisiert auf mittelständische Industrieunternehmen und komplexe Holdingstrukturen.

Finanzexperte Lorenz Beckmann

Lorenz Beckmann

M&A Advisor

Hat über 40 Transaktionen begleitet und kennt die Fallstricke bei Due Diligence und Kaufpreisermittlung aus erster Hand.

Finanzexperte Theodor Lechner

Theodor Lechner

Corporate Finance Manager

Früher bei einem DAX-Konzern, jetzt fokussiert auf Finanzierungsstrategien und Working-Capital-Optimierung für Wachstumsunternehmen.

Vertiefende Themen für Analysten

Bewertungsmethoden für unterschiedliche Branchen

Technologieunternehmen brauchen andere Ansätze als Produktionsbetriebe. SaaS-Modelle bewerten Sie komplett anders als Asset-Heavy-Geschäfte. Wir zeigen, welche Methode wann sinnvoll ist und warum "One Size Fits All" in der Bewertung nicht funktioniert. Dazu gehört auch die Frage, wie Sie mit immateriellen Vermögenswerten umgehen, die in der Bilanz nicht auftauchen.

Umgang mit Unsicherheit in Finanzprognosen

Niemand kann die Zukunft vorhersagen, aber Sie können Szenarien modellieren. Der Trick liegt nicht darin, präzise Zahlen zu liefern, sondern Bandbreiten zu definieren und die Treiber zu verstehen. Welche Annahmen haben den größten Impact? Was passiert im Best-Case, Base-Case und Worst-Case? Diese Fähigkeit unterscheidet gute von durchschnittlichen Analysten.

Qualitative Faktoren in der Unternehmensanalyse

Zahlen sind wichtig, aber nicht alles. Wie bewerten Sie Managementqualität? Wie schätzen Sie Wettbewerbspositionen ein, die sich nicht direkt in KPIs zeigen? Markenreputation, Kundenbindung, Innovationskraft – all das beeinflusst den Unternehmenswert, lässt sich aber schwer quantifizieren. Hier braucht es Erfahrung und strukturiertes Vorgehen.

Regulatorische Anforderungen und Compliance

Besonders im Finanzsektor, aber zunehmend auch in anderen Branchen, beeinflussen regulatorische Rahmenbedingungen die Finanzanalyse massiv. Basel III, IFRS 16, MaRisk – je nach Branche müssen Sie unterschiedliche Standards kennen. Und die ändern sich ständig, was Ihre Modelle unter Umständen obsolet macht.

Moderne Finanzanalyse und Datenvisualisierung

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